Das heutige Industriedenkmal der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin Neukölln wurde zwischen 1926 bis 1930 nach einem Entwurf der Architekten Hans Claus und Richard Schepke errichtet. Bauherr war die Berliner Kindl-Brauerei AG. Die sechs riesigen Sudpfannen der 20er Jahre-backsteinexpressionistischen Brauerei galten damals als die größten ihrer Art in Europa.
Nach der Stilllegung der Brauerei 2005 und einem längeren Leerstand erfolgten ab 2013 der Umbau und die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Ensembles aus Maschinenhaus, Sudhaus, Turm und Kesselhaus in eine Kunsthalle mit internationaler Ausrichtung. Der Entwurf für den Umbau für das Café im Sudhaus und den Treppenturm in Beton stammten dabei vom Schweizer Architekturbüro grisard’architektur. Die Ausführung wurde von Krekeler Architekten übernommen.
Seit Fertigstellung im Jahr 2016 beherbergt das KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst heute auf ca. 5.500 m² Ausstellungsräume, Museumspädagogik, das Café Babette, einen Biergarten und die Verwaltung. Im Souterrain ist zudem eine lokale Mikrobrauerei, die Rollbergbrauerei, in Betrieb.
Durch historisch-sensible Umbaumaßnahmen wie die Erschließung der einzelnen Ausstellungsebenen durch ein Foyer mit Außentreppe in Sichtbeton und Glas wurde ein moderner, vielfältig nutzbarer Präsentationsort für Kunst geschaffen und zugleich der industrielle Charakter des Gebäudes erhalten.